Thirteen

Bad Girls

In nur 24 Tagen drehte Catherine Hardwicke ihren Debut-Film über das Leben einer 13jährigen, die von einem Tag auf den anderen ihre Teddys in den Müll schmeißt und bei Jungs, Drogen und Diätwahn landet. Den langsamen Abstieg eines ziemlich braven Mädchens spielt überwältigend gut Evan Rachel Wood, ihre beste böse Freundin ist - ebenfalls beeindruckend - Niki Reed, die als Co-Autorin im Drehbuch eigentlich ihre eigene Geschichte aufgeschrieben hat und sich ursprünglich selbst spielen wollte. Stilistisch erinnert Thirteen ein bißchen an Kids, aber im Gegensatz zu Clarks Voyeur-Drama für ältere Herren geht das hier wirklich unter die Haut. Fast nur mit Handkamera gedreht, hat der Film ein Tempo und eine Wucht, die eben nicht ins Melodram führen, sondern in die ehrliche Verzweiflung. Wie alle klugen Geschichten hat auch diese kein Ende, es hört einfach irgendwann auf. "Im nächsten Jahr ist sie 14, und wer weiß, was sie dann erlebt", sagt die Regisseurin im Regiekommentar, den sie zusammen mit ihren Hauptdarstellerinnen einspricht, und man hört den energischen Mädels an, dass sie viel eigenen Schwung in das Projekt einbrachten.
Holly Hunter als Mutter mit eigenen Problemen schafft ein intensives Gegengewicht zum Teenie-Gegacker, und in ihrem Gesicht ist jederzeit abzulesen, wie ehrlich besorgt sie ist - und wie sinnlos Erziehung sein kann.
Auf dem Sundance Film Festival gab's dafür den Regiepreis, hierzulande wurde das als "Teeniekomödie mit Tiefgang" verkauft und ging daher im Kino unter. Auf DVD kann man jetzt einen der besten Filme des letzten Jahres in der Originalfassung sehen. (DVD, Extras)