ZELLE

Junge Türken

Mein Debüt als Terrorist

Der Kölner Filmstudent Bijan Benjamin (Jahrgang 1983) brachte durch beharrliches Nachfragen Hans W. Geissendörfer dazu, praktisch ohne Geld seinen ersten Langfilm drehen zu dürfen. Es geht darin um junge, oberflächlich integrierte Moslems, die einen Bombenanschlag auf die Kölner U-Bahn planen.
Man merkt die Absicht, die Täter verstehen zu wollen, man merkt aber auch den Furor des Debütanten, ganz viel mit Rück- und Vorblenden, Dopplungen und Leitmotiven zu arbeiten. So ist der Anschlag schon geglückt, bevor wir erfahren, dass ein Türke im Polizeidienst ihm auf der Spur ist. So sitzen die Verschwörer schon Übles planend zusammen, bevor wir sehen, wie sie sich kennen lernen. So kreuzen sich Thriller-Klimmzüge mit Lindenstraßen-Wohnküchengeplauder. Es gibt bemerkenswert gut erfundene Passagen und katastrophales Laientheater.

-w-

D 2007, R: Bijan Benjamin B: Bijan Benjamin, Yunus Cumartpay K: Nicolas Damseaux, Edward Hofmann, Yan B. Peter D: Yunus Cumartpay, Erkan Gündüz, Atilla Oener, Kasem Hoxha, Aurel von Arx / Extras: Interviews, Trailer