DER KRIEG DES CHARLIE WILSON

Guter Krieg

Tom Hanks beendet den Kalten Krieg

Die Geschichte ist wahr, aber nicht schön: Der Kongressabgeordnete Charlie Wilson sorgt in den 80ern dafür, dass die afghanischen Rebellen mit Waffen versorgt werden, damit sie die russischen Besatzer besser abmurksen können. Für diese Waffenlieferungen bringt Wilson Saudis, Israeli, Pakistaner und Ägypter an einen Tisch, was nebenbei beweist, dass Waffenhändlern das übliche patriotische Getue fremd ist. Tom Hanks als Charlie Wilson gibt unter der Regie des Altliberalen Mikme Nichols einen Kleingauner, der zwischen Nutten, Koks und kleinen Lügen ein System der Gefälligkeiten aufbaut, das äußerst effektiv ist. Und das vor allem Politik erzeugt, die von niemandem kontrolliert wird.
Ergänzt durch Julia Roberts (glänzend als christliche Kampfblondine) und Philip Seymour Hoffman (brillant als muffeliger CIA-Kauz) ergibt das einen lustigen Film darüber, wie die Russen Afghanistan und anschließend die ganze Welt verloren. Was der Film politisch impliziert - das wäre ein ganz anderes Thema. Womit Charlie Wilsons War eine der wenigen intelligenten Komödien ist, über die man besser nicht nachdenkt.

-thf-

Charlie Wilson's War. USA 2007 R: Mike Nichols B: Aaron Sorkin K: Stephen Goldblatt D: Tom Hanks, Julia Roberts, Philip Seymour Hoffman. Extras: Making Of; Who is Charlie Wilson?