WAR INC. (BR)

Störfeuer

Eine Kriegssatire, die es nicht ins Kino schaffte

Das Film-Land sieht aus wie Irak, statt einer Armee führt eine Privatfirma namens "Tamerlane" den Krieg. Der US-Vizepräsident sitzt im Vorstand der Firma, und nachdem "wir ihnen den Arsch zugebombt haben, müssen wir den armen Leuten doch beim Wiederaufbau helfen", sagt Dan Aykroyd als US-Vize, der während dieses Gespräches ganz ungeniert auf dem Klo sitzt und sich lässig den Arsch abwischt.
War Inc. ist dem Irak-Krieg und seinen Seltsamkeiten sehr ähnlich. Und es ehrt eine Riege von prominenten Darstellern - John Cusack, Hilary Duff, Joan Cusack, Marisa Tomei, Ben Kingsley - die Karriere 2008 riskiert zu haben, in dem sie sich diesem antiamerikanischen Blödsinn zur Verfügung gestellt haben. Der hat, neben seinen Stars, auch noch Geld für gute Ausstattung und Technik gehabt, weshalb das meiste der Panzer und ständig hochgehenden Bomben ziemlich gut aussieht. Nur das Drehbuch - arabisches Popsternchen soll Scheich-Sohn heiraten, der Staatschef Omar Sharif (nein, nicht der echte) soll von Killer John Cusack beseitigt werden - kommt nicht recht vom Fleck. Dafür enthält War Inc. jede Menge erlesene Bosheiten, eine wundervoll böse Joan Cusack und eine beeindruckend ernsthaft aufspielende Marisa Tomei als Reporterin, die das alles aufdecken möchte. War Inc. hat nicht die filmische Wucht und den Witz von Stillers Tropic Thunder (der im gleichen Jahr entstand), dafür ist er politisch direkter und präziser.

Alex Coutts

USA 2008 R: Joshua Seftel. B: Mark Leyner, Jeremy Pikser K: Zoran Popovic D: John Cusack, Hilary Duff, Marisa Tomei, Joan Cusack Extras: Making of, Interviews