SUKIYAKI WESTERN: DJANGO

Blut, Bushido, Bohnensuppe

Quentin Tarantino trifft Takashi Miike und William Shakespeare

Von Anfang an ist klar: Hier metzeln sich Klischees, hier spielen Meister an ihren kulturellen Wurzeln herum. Der Fujijama steht als Pappkulisse über einem Western-Endkampf, ein cooler Cowboy verbindet den altenglischen Rosenkrieg mit dem altjapanischen Mythos vom ewigen Zwist der Clans der Heike und der Genji, und ein junges Mädchen lernt Eintopf kochen, um sich am Ende für den richtigen Lebensweg abschlachten zu lassen.
Man kann den Film als Re-Re-Remake von "Yojimbo" und "Eine Handvoll Dollars" und "Django" und "Last Man Standing" sehen. Man kann Kurosawa hier und Beckett da sehen und auch über viele Längen und manche Orientierungsfehler klagen. Immer aber bleibt der umwerfende Stilwille, die ganz uneuropäische Gleichbehandlung von edlen Gesten und stehpinkelnden Frauen, und der Schnee, der am Ende einfach nur fällt, weil das Blut darauf besser aussieht.

-w-

J 2007. R: Takashi Miike B: Takashi Miike & Masa Nakamura K: Toyomichi Kurita D: Quentin Tarantino, Hideaki Iko, Masanobu Ando. Über Extras wissen wir nichts, weil wir nur eine deutsch synchronisierte Vorab-Version des mit radebrechenden Japanern auf Englisch gedrehten Originals zu sehen kriegten, der hin und wieder der Ton weggedreht wurde