SEARCHING FOR SUGAR MAN

Verspäteter Ruhm

Eine Doku über Südafrikas Bob Dylan

Hätte der Film nicht den Oscar für den besten Dokumentarfilm des Jahres gekriegt, wir wüssten heute noch nichts von Sixto Rodriguez. Der amerikanische Singer/Songwriter versuchte sich Anfang der 1970er aus den Kneipen seiner Heimatstadt Detroit zum Ruhm hoch zu klampfen, schaffte es gerade mal zu zwei Langspielplatten und fast gar keinen Verkäufen. Dass seine Musik aber in Südafrika boomte, anfangs über den Untergrund der Kassetten-Raubkopierer, später über Wiederauflagen seiner Platten, die sich dort besser verkauften als die Rolling Stones, deren Abrechnungen aber scheinbar nie in Amerika ankamen, hat er nie erfahren.
Erst die akribische Recherche zweier südafrikanischer Fans und die über Jahre zusammengestückelte Dokumentation eines Schweden reißen den vergessenen Helden endlich wieder ins Licht. Er war die Stimme des liberalen, weißen Südafrikas zur Zeit der Apartheid, und am Ende kommt er auch selbst zu Wort, obwohl er sich nach südafrikanischen Legenden mindestens zweimal auf offener Bühne erschossen oder verbrannt hat.
Der Film zum Schicksal ist spannend wie ein Thriller und die Musik von damals ist hinreißend. In der Folge der Recherchen und seiner Wiederentdeckung arbeitet Sixto Rodriguez gerade an seinem dritten Album.

-w-

S/GB 2012. R + B: Malik Bendjelloul K: Camilla Skagerström. E: Featurette, Interviews, Making of.