DIE SPUR DES FREMDEN
Nazis in Amerika
Orson Welles schlechtester Film
Der Meister mochte den Film nicht, obwohl er selbst Regie führte, die Hauptrolle spielte und an der Kasse sogar erfolgreich war. Aber das lag eher am Thema, das "The Stranger" mit Alfred Hitchcocks gleichzeitig gedrehtem "Notorious" teilt: Nazis in Amerika. Hier verfolgt Edward G. Robinson eine Spur ins friedliche Connecticut, wo die Welt noch in Ordnung, die Kirchturmuhr aber symbolisch klappernd kaputt ist.
Hier soll der Erfinder der Gaskammern untergeschlüpft sein und schnell erkennen wir in Orson Welles das Scheusal. Er tarnt sich als Geschichtslehrer, der die Deutschen von Natur aus für undemokratisch hält und die Tochter des Dorfrichters heiraten will. Es dauert, bis der Ermittler sein Ziel erkennt und Welles kann unbehindert vom Drehbuch schöne Perspektiven einnehmen und Schattenspiele machen. Erst gegen Ende wird das Buch drängend und mehrere Fallen schnappen fast gleichzeitig zu. Wird der Böse seine Frau umbringen und davonkommen? Wird seine Frau sich retten, aber aus Liebe ihn gleich mit? Kann der Arm des Gesetzes noch eingreifen? Wird die Kirchturm noch eine Rolle spielen? Spannend.
-w-
USA 1946 R: Orson Welles B: Anthony Weiler K: Russell Metty D: Orson Welles, Edward G. Robinson, Loretta Young. Extra: Trailer
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