SOMEWHERE

Vater und Tochter

Sofia Coppola verfilmt nicht sich

ie Ähnlichkeiten sind so stark, dass die Regisseurin den Autobiografieverdacht gar nicht erst abstreitet. Hier arbeitet sich offensichtlich nicht eine Oscargewinnerin am Schatten ihres Mogul-Vaters Francis Ford ab. Sie benutzt nur die ihr wohl bekannte Welt von Movie-Glamour und Neben-Leben im Hotel für eine ganz eigene, ganz kleine Tochter-Geschichte, die vor allem durch ihre Unaufgeregtheit inmitten des Trubels für sich einnimmt. Elle Fanning, die 11jährige kleine Schwester der noch berühmteren Dakota, taucht eines Tages bei Stephen Dorff auf, der als gefeierter Filmstar sein Leben auf Partys vertut. Er soll sie ein paar Tage hüten und dann im Ferienlager abgeben, weil die Mutter gerade ihrem Beruf nachgeht. Natürlich lernt der Schauspieler vom Scheidungskind das wahre Leben, aber Sofia Coppola hält sich angstrengt mit Botschaften zurück. Viele Szenen wirken, als habe sie kurz vor dem Dreh noch Text gestrichen, damit die Schauspieler noch vorsichtiger aufeinander eingehen müssen. Fast nur mit Blicken und Gesten nähern sich Vater und Tochter, entdecken sich selbst und gegenseitig. Und am Ende, wenn die Tochter im Camp ist, fährt der Vater wieder wie am Anfang ziellos minutenlang mit seinem Sportwagen herum. Jetzt aber lächelt er leise.

-w-

USA 2010. R&B: Sofia Coppola K: Harris Savides D: Stephen Dorff, Elle Fanning. Extras: Making Of, Behind the Scenes, Interviews, B Roll, Bildergalerie, Trailer