Sibirische Erziehung

Gangsterehre

Aus der Welt der Gauner mit Codex

Kolyma und Gagarin sind beste Freunde. Die beiden gehören zu den Urki, einem aus Sibirien stammenden Verbrecherclan. Großvater Kuzya lehrt die Freunde den strengen Codex des Clans, um aus ihnen "ehrliche Verbrecher" à la Urki zu machen. Dann wird Gagarin geschnappt und für sieben Jahre ins Gefängnis gesteckt. Dort erlebt er einen Charakterknick. Nach seiner Freilassung pfeift er auf den Codex und will lieber das schnelle Geld machen. Das bringt ihn unweigerlich in Konflikt mit dem Clan und seinem einstigen Freund Kolyma.
Sibirische Erziehung basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Nicolai Lilin, der darin eigene Erlebnisse und Verbrechergeschichten seines Großvaters verarbeitet hat. Der Film will von einer fremden Welt der Kriminalität erzählen, in der Ehre, Gewalt, Tradition und Religiösität untrennbar miteinander verwoben sind. Das gelingt teilweise. Tatsächlich wirkt diese schillernde, raue Welt mit ihren tätowierten Kerlen zunächst fremd und fasziniert durchaus.
Da der Film aber eher an der Oberfläche bleibt, gelegentlich sogar in den Kitsch abdriftet, geht das selten über Gangsterklischees hinaus. Die Geschichte wird eher gemächlich erzählt und andauernde Zeitsprünge lassen den Film anekdotenhaft wirken. Da die beiden Hauptdarsteller blass bleiben, stehen auf dem DVD-Cover statt ihrer Namen die der viel bekannteren und klar besseren Nebendarsteller Malkovich, Stormare und Tomlinson.

-ok-

Educazione siberiana I 2013 R: Gabriele Salvatores B: Stefano Rulli, Sandro Petraglia, Gabriele Salvatores K: Italo Petriccione D: Arnas Fedaravicus, Vilius Tumalavicius, Eleanor Tomlinson, John Malkovich, Peter Stormare E: Making of, Originaltrailer. 99 Min