SCHATTENWELT

Täter und Opfer

Ein Kammerspiel über ein fiktives Attentat

Die Geschichte ist erfunden, aber auch wenn nicht Peter Jürgen Boock daran mitgeschrieben hätte, würde jeder den realen RAF-Hintergrund erkennen. Nach 22 Jahren Haft kommt ein Mann aus dem Gefängnis frei, der damals bei einem politischen Anschlag dabei war, bei dem ein Unbeteiligter erschossen wurde. Heute will er eigentlich nur noch seinen Sohn suchen, mit dem der Kontakt damals abriss. Später erfahren wir, dass es der Sohn auch nicht leicht hatte, aber da ist der Ex-Terrorist schon in eine seltsame Beziehung mit seiner jungen Nachbarin gestolpert. Die hat eigene Sohn-Probleme, aber vor allem eins: Ihr Vater starb damals und sie will wissen, wer es war. Wir ahnen es.
Die Regisseurin Connie Walther zieht fast alle Farben aus den Bilden und erzählt absichtlich sprunghaft. Das soll wohl Interpretationsspielräume öffnen, wirkt aber doch oft bloß altmodisch und unnötig verrätselnd. Irgendwie leiden alle unter der Tat, und irgendwie müssen dann die Figuren von Täter und Opfer auch noch die Rollen tauschen.

-w-

D 2008. R: Connie Walther B: Uli Herrmann, Peter Jürgen Boock, Connie Walther K: Ulrich Noethen, Franziska Petri, Eva Mattes. Extras: Deleted Scenes, Interviews, Trailer