MEINE MÜTTER
Spurensuche in Riga
Woher stammt eigentlich Rosa von Praunheim?
Als seine Mutter 94 wurde, offenbarte sie ihrem Sohn, er sei gar nicht ihr Sohn und heisse auch nicht "Mischwitzky". "Holger" hieß er da schon lange nicht mehr. Seit den 1960ern hatte sich Holkger Mischwitzky, geboren 1942 in Riga, als "Rosa von Praunheim" einen Namen gemacht, die deutsche Homosexuellen-Bewegung geprägt und mehrere Dutzend Filme gedreht. Nur zögernd begann er nach dem Tod seiner Mutter, seine dritte Identität und seine erste Mutter zu suchen und fuhr schließlich selbst mit einem Drehteam nach Riga.
Die Mitschnitte vor Ort kombinierte er mit wenigen Filmaufnahmen aus dem Privatarchiv und kommentiert das Ganze dann noch mal aus dem Off. Nach mehreren Zufällen fand von Praunheim tatsächlich Hinweise auf seine biologische Mutter.
Vor allem aber Spuren zur Geschichte der deutschen Besatzung in Lettland, zu einem naheliegenden KZ, zu Zwangsarbeitereinsätzen für die AEG und schließlich zum heute noch genutzen Zentralgefängnis von Riga. Hier wurde Holger Rathke geboren. Seine Mutter, mehr war nicht herauszubekommen, saß dort ein und starb wenige Jahre danach in einer deutschen Psychiatrie. Seinen wahren Vater fand von Praunheim nicht. Er brach seine Suche ab, weil sie nur noch zu Spekulationen führte. Stammt er von einem SS-Kommandanten ab? Von einem durchreisenden Fotografen? Und will er das wirklich wissen?
-w-
D 2007. R: Rosa von Praunheim. Extras: Interview
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