PAINLESS - DIE WAHRHEIT IST SCHMERZHAFT

Weinen lernen

Ein stiller spanischer Schreckensfilm

Ein Mädchen brennt im Walde, ein kleiner Junge ist mit Bisswunden übersät, Mediziner reissen einer ganzen Gruppe von Kindern die Fingernägel aus. Juan Carlos Medina inszeniert die eine Seite seiner Geschichte genau in der teilnahmslosen Grausamkeit, die er als Metapher für den Bürgerkrieg erfand: In den 1930ern tauchen in Spanien Kinder ohne Schmerzempfinden auf, verletzten sich und andere. Weil sie nicht wissen, was weh tut. Die Bevölkerung sperrt sie entsetzt weg, nur ein jüdischer Arzt, auf der Flucht vor den Nazis, versucht, den unschuldigen Monstern beizubringen, was Schmerzen sind. Mit zum Teil magenumdrehenden Mitteln.
Die zweite Ebene spielt in der Gegenwart, in der ein sterbenskranker Arzt plötzlich neue Eltern für eine Knochenmarkspende suchen muss. Seine Vergangenheit war offenbar nicht, wie er dachte. Seine Suche nach der Schuld der Väter kommt dann zwar auch nicht ohne Kolportage-Klischees aus, vertauschte Kinder und alte Gemäuer, aber dafür brennt sie gut auf der Seele.

-w-

Spanien 2012. R: Juan Carlos Medina B: Juan Carlos Medina, Luis Berdejo K: Alejandro Martinez D: Tómas Lemarquis, Derek De Lint, Félix Gómez, Alex Brendemühl. E: Making of, Trailer.