KING KONG The Big One Peter Jacksons überlange und überteure Exhumierung Die Geschichte war schon im 1932er Original eine postmoderne. Ein Filmregisseur ist auf der Suche nach den letzten unberührten Paradiesen, entführt das achte Weltwunder von einer geheimnisvollen Pazifik-Insel und opfert es auf dem Altar der Unterhaltungsindustrie. Dort randaliert die ausgebeutete Natur und stirbt daran, zu sehr zu lieben. Affe tot, Regisseur unglücklich. Erstaunlicherweise kriegt Jackson sein Remake, trotz gigantischer Effektgewitter, am besten hin, wenn er ganz leise wird. Und, noch erstaunlicher für ein Event-Movie: Man mäkelt hinterher kaum an Restfehlern in den CGI-Tricks herum, sondern kann ernsthafte Einwände gegen die Charaktere-Entwicklung erheben, so als wäre dies ein richtiges Drama. Wenn etwa das große Biest kurz vor dem Ende in New York ausbricht, seine Beauty zufällig auf der Straße trifft und mit ihr im verschneiten Central Park Eislaufen geht, dann schluchzt man gern, ohne an Logik zu denken. Wenn aber das kleine Biest (Jack Black), der Filmregisseur, endlich erkennt, dass er ein Arschloch ist, dann hätte man vorher gern mehr echte Story um ihn herum gehabt. Jacksons King Kong wirkt unfertig, als habe der alte Affe und der Aufwand, ihn neu zu animieren, den vielen Beiseite-Ideen (Depression und Wolkenkratzer, Vaudeville und Menschenopfer, Filmemachen und ein guter Mensch werden) die Luft und das Budget genommen. Es gibt bisher eine Single DVD mit dem Film allein und eine 2-Disc-Limited Edition mit 3 Stunden Produktionstagebüchern, die 2005 auf www.kongisking.net während der Postproduktion im Internet veröffentlicht wurden. Dazu kommt eine ordentliche "New York in den 30er"-Doku und eine spaßige Fake-Doku über die Evolution auf Kongs Insel. Eine XXL-Ausgabe mit all den Geschichten, die es nicht in den Film geschafft haben, wird sicher noch kommen. wing
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