Killer Joe
The Beast in Me
William Friedkins geniale Krimi-Groteske erhält keine FSK-Freigabe
Hier geht´s um White Trash, ganz unten. Und es sieht aus, als ob Sam Peckinpah Jim Thompson verfilmt hätte: Um den Mord an seiner Ex zu finanzieren, muss Papa Ansel seine debile Tochter an den potentiellen "Killer Joe" als "Anzahlung" verkaufen, der sie fortan regelmäßig (und durchaus zärtlich) beschläft. Dass mit dem Mord klappt dann nicht so richtig, weshalb die Familie Smith jetzt einen psychopathischen Killer am Hals hat. Killer Joe verstößt lustvoll gleich gegen mehrere kulturelle Tabus, ohne dabei vulgär zu werden. Der Film ist spannend, witzig, sehr brutal (in nur zwei Szenen) und ziemlich durchgeknallt - wie ein echter Friedkin-Film eben, der seit Der Exorzist und French Connection Garant harter Szenen ist. Mit wenig Geld gedreht, lebt der Film vor allem von seiner Milieubeobachtung und von seinen Schauspielern, Matthew McConaughey als Killer ist ebenso beeindruckend wie Thomas Haden Church als Papa Ansel oder Juno Temple als debiles Töchterchen Dottie. Aber die wirkliche Überraschung ist Gina Gershon als Hausschlampe, die mit vollem Körpereinsatz die beste Leistung ihrer Karriere hinlegt.
-aco-
USA 2011 R: William Friedkin B: Tracy Letts (nach seinem Theaterstück). K: Caleb Deschanel D: Matthew McConaughey, Emile Hirsch, Juno Temple, Thomas Haden Church, Gina Gershon E: Interviews mit Cast & Crew
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