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Jeder gegen jeden

Ken Loachs Soazialdrama über Einwanderer als billige und ausgebeutete Arbeitskräfte

Angie arbeitet fast rund um die Uhr, trotzdem reicht ihr Verdienst nur gerade um über die Runden zu kommen. Nachdem sie dann auch noch ihren Job in einer Personalvermittlung verliert, ist sie es endgültig leid, sich für andere krumm zu machen. Sie will gemeinsam mit ihrer besten Freundin Rose ihre eigene Agentur gründen und das große Geschäft mit ausländischen Gastarbeitern machen. Zu Beginn achtet sie genauestens darauf, nur Einwanderer mit Papieren zu vermitteln, doch wer auf dem Markt bestehen will, darf es mit Gesetzen nicht genau nehmen. Das begreift auch Angie schnell und wirft ihre Prinzipien über Bord. Sie hält die Arbeiter hin anstatt sie auszuzahlen und teilt das erste Geld zwischen sich und Rose auf. Allerdings unterschätzt sie die Wut der Einwanderer, die sich wie Vieh behandelt fühlen.
Ken Loach stellt Angie nicht als skrupellose Sklaventreiberin dar, er lässt sie menschlich wirken. Immer wieder kommt sie in Situationen, in denen sie betrogen wird, weshalb sie allmählich ihre Skrupel verliert. Trotzdem nimmt sie etwa eine illegale iranische Einwandererfamilie aus Mitleid bei sich auf. Gerade diese Menschlichkeit macht es so schwer, die realen Umstände, die Loachs Film zeigt, hinzunehmen.

-jh-

GB/I/D/F 2007. R: Ken Loach B: Paul Laverty K: Nigel Willoughby D: Kierston Wareing, Juliet Ellis, Leslaw Zurek