DR. HOUSE (6)

In der Klappse

Der Doktor wird therapiert

Auch in der 6. Staffel gehört die TV-Serie um den ewig schlechtgelaunten Dr. House zu den besten ihrer Art. Hohes Tempo, gute Stories und eine meist perfekte Inszenierung heben die Serie, die mal ein Krimi werden sollte, weit über Niveau.
Nachdem House am Ende der 5. Staffel endgültig seine Murmeln zu verlieren drohte, beginnt die 6. mit einer Doppelfolge in der Psychiatrie, wo Dr. House seinem Arzt Andrew Braugher das Herz öffnet (nicht bevor er die Patienten so lange gegen das Personal aufgehetzt hat, dass er erst mal in eine Einzelzelle kommt). Fortan versucht House, seine Probleme ernsthaft in den Griff zu bekommen, weshalb ihm die Autoren eine etwas mühsame und bisweilen gewollt wirkende Lovestory mit der Klinikleiterin Cuddy andichten, der wunderschöne Lisa Edelstein.
Im Mittelpunkt stehen aber weiterhin möglichst bizarre Fälle aus der Welt der seltenen Krankheiten: Leberversagen wg. eines Tattoos, exotische Symptomanhäufungen, die niemand begreift (schon gar nicht der Zuschauer), die aber zu atemlosen "wir müssen uns beeilen, sonst stirbt uns der Patient weg"-Szenenfolgen führen, sorgen für Spannung. Eine der besten Folgen ist einem Stressalltag der Klinikchefin Cuddy gewidmet, House versucht seinem Freund Wilson eine Freundin auszuspannen, der er vorzumachen versucht, er und Wilson seien ein schwules Pärchen, und Assistenzarzt Dr. Taub betrügt wieder seine Frau.
Das wäre in jeder anderen Serie Stoff für Kitsch, hier ist es Grundlage für beißende House-Kommentare und einen eher traurigen Blick auf instabile Liebesbeziehungen, die anders gar nicht sein können.
An Extras bietet die 6 DVD-Box einige Audiokommentare, ein ausführliches Feature zur ersten Doppelfolge der Staffel und ein Feature über Hugh Lauries erste Inszenierung einer House-Folge.

-vl-

USA 2010 6 DVD, div. Regisseure. D: Hugh Laurie, Omar Epps, Lisa Edelstein. Div. Extras