GOLD - DU KANNST MEHR ALS DU DENKST

Scheitern und Siegen

Ein Mutmachfilm für alle Gehandicapten

Nicht alle Menschen haben Beine, Hände oder Augen. Aber mit einem festen Willen und vielen Freunden kann man trotzdem zehn Jahre lang alle internationalen Titel im Rollstuhl-Wettrennen gewinnen. Oder Marathon-Weltrekorde halten. Oder mehrfach olympische Goldmedaillen holen.
Dokumentarfilmer Michael Hammon begleitet drei behinderte Spitzenathleten bei den Vorbereitungen zu den Londoner Paralympics und zeigt nicht nur ihren Trainingsehrgeiz, sondern auch die ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten. Der Kenianer Henry Wanyoike erblindete mit 21 durch einen Schlaganfall und arbeite sich aus einer schweren Depression zu einem gefeierten Langstreckenläufer hoch, der inzwischen in seinem Heimatdorf eine Sportstiftung betreibt. Der Australier Kurt Fearnley wurde ohne Beine geboren und tollte von Kindheit an auf Händen über die heimische Farm. Gestählt und unaufhaltsam lässt er sich auch von einem persönlich enttäuschenden dritten Platz in London nicht stoppen. Dann eben das nächste Mal.
Die meisten Schwierigkeiten scheint Kirsten Bruhn gehabt zu haben, die schon Leistungssportlerin war, als sie ein Motorradunfall querschnittslähmte. Bloß als Behinderte schnell Schwimmen zu können, schien ihr lange nur als Ausflucht. Nur sie aber gewann in London Gold. Henry Wanyoike ging krank aus dem Feld, aber mit ungebrochenen Weltrekorden.
Viele Beiseite-Szenen zeigen blinde Fussballspieler, armlose Schwimmer, und den mühsamen Weg zu einem neuen Körpergefühl, wenn man etwa nur auf Umwegen aufstehen kann. Und nur in den Extras der DVD erklärt Sportfunktionär Willi Lemke dringlich, "Inklusion" sei auch in Europa noch lange nicht erreicht.

-w-

D 2013 R: Michael Hammon B: Andreas F. Schneider, Ronald Kruschak, Marc Brasse K: Marcus Winterbauer. E: Making Of, Deleted Scenes, Hörfilmfassung und Untertitel. 100 Min.