Genova

Neuanfang in Ligurien

Eine Trauerstudie von Michael Winterbottom

Aus Übermut hält Mary ihrer Mutter während der Autofahrt die Augen zu. Sie und ihre ältere Schwester Kelly überleben den Unfall, die Mutter stirbt. Um zurück zur Normalität zu finden beschließt ihr Vater Joe mit seinen Töchtern von Chicago nach Genua zu ziehen, dort wurde ihm eine Stelle als Dozent einer Universität angeboten. Während Kelly sich auf Partys mit Drogen und Jungs ablenkt, fühlt die zehnjährige Mary sich einsam und schuldig.
Regisseur Michael Winterbottom inszeniert mit Genova ein Drama, das durch Bilder berührt und ohne viele Worte auskommt. In einfachen Alltagsszenen zeigt sich der verzweifelte Versuch des Vaters, in ein normales Leben zurückzufinden. Besonders Mary leidet unter dem Verlust. Sie ist oft einsam, beobachtet durch einen Türspalt Kelly mit ihrem Freund, schaut ihrem Vater vom Meer aus zu, wie er sich mit einer Frau unterhält. In schneller Schnittfolge verstreichen die Tage nach einem starren Muster. Im Gegensatz dazu wechselt die Atmosphäre der Szenen oft: mal strahlen sie vor zauberhafter Kulisse im Sonnenlicht, kurz darauf, wird in einer düsteren Gasse bedrohliche Spannung aufgebaut. Erst als es zu einem zweiten Unfall kommt erwachen die Protagonisten aus ihrer Starre, finden wieder zueinander und erlösen den angespannten Zuschauer mit dem ersehnten Happy End.

-jh-

Genova. GB & I 2008 R: Michael Winterbottom B: Laurence Coriat, Michael Winterbottom K: Marcel Zyskind D: Colin Firth, Perla Haney-Jardine, Willa Holland Extras: Making Of, Interviews, Trailer