ERAGON

Drachen zum Lachen

Ein Hype, der keiner wurde

Eragon sollte 2006 der große Weihnachts-Fantasyfilm werden, stürzte aber grandios ab. Die Kritik war durchweg entsetzt über schlechte Schauspieler und ein noch schlechteres Drehbuch, und die Fans der Eragon-Bücher fanden es unverzeihlich, dass der Film 40 Seiten Roman und viele wichtige Figuren einfach weg ließ.
Dabei ist die Geschichte durchaus interessant: Ein 15jähriger Hinterwäldler, der ohne Fernsehen aufwuchs und seine Dorfbibliothek ausgelesen hatte, schrieb sich sein eigenes Abenteuer. Unverfroren kreuzte er Star Wars mit dem Herrn der Ringe, Harry Potter und Anne McCaffreys Drachenreiter. Ein Hinterwäldler-Junge wird vom Schicksal in Form eines Dracheneis gestreift, ein weiser alter Kämpfer bereitet ihn darauf vor, ein Drachenreiter zu werden, eine schöne Elfe muss gerettet werden, ein böser König dräut in der Ferne, und so weiter. Christopher Paolini tingelte mit Kostüm-Lesungen überland, wurde von einem richtigen Verlag entdeckt und brachte es zu zwei Bestsellern (der dritte ist in Arbeit). Für den Film strichen mehrere Drehbuchautoren die Handlung auf ein wackliges Gerüst zusammen, Regisseur Stefen Fangmeier beschränkte seinen künstlerischen Beitrag darauf, bei der Elfin die spitzen Ohren und bei den Schlägern die Hörner wegzulassen, und noch nach der Synchronisation wurden ganze Figuren herausgeschnitten. So wurde aus einer naiven Teenager-Phantasie ein dummer Geröllhaufen. Man kann den ausführlichen Extras auf der Bonus-DVD noch ansehen, dass Eragon mindestens so groß wie Narnia werden sollte. Es wurde dann weniger als Dragonheart.

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Eragon / Eragon - 2 Disc Special Editon, div. Extras, Fox Home Entertainement 2007,