Ein wirklich junges Mädchen

Fieser Erstling

Catherine Breillats sanft pornografischer Debutfilm

Das "Frühlingserwachen" junger Mädchen ist ein beliebtes Thema für die Kunst. Aber selten wurde es so einfühlsam und gleichzeitig vulgär vorgestellt wie in Ein wirklich junges Mädchen , dem 1976 erschienenen Debutfilm von Catherine Breillat, die sich damit nicht nur eine Menge Ärger einhandelte, fortan sollte sie das Thema Sexualität und Jugend mächtig beschäftigen. Die Direktheit ihrer Bilder steht dabei manchmal in scharfem Kontrast zur Surrealität mancher Szenen, in denen die leicht verträumt weggetretene Hauptdarstellerin Charlotte Alexandra an sich und der Welt herumspielt. Am Ende der Geschichte wird sogar jemand gestorben sein, aus lauter Liebe, aber das interessiert die Heldin so wenig die der Rest der Welt. Sie fläzt sich lieber lolitahaft im Garten, spielt im Spiegel an sich herum oder lädt den Nachbarsjungen zu interessanten Expeditionen ihres Körpers ein. Gerade weil das alles nicht mit Bedeutung aufgeladen wird, ist das viel überzeugender als andere Genrefilme. Die Neuveröffentlichung (ab 18!) erscheint mit deutschem und französischem Ton (mit Untertiteln) und ohne Extras.

-vl-

Une vraie jeune fille F 1976 R & B: Catherine Breillat K: Patrick Daert, Pierre Fattori D: Charlotte Alexandra, Hiram Keller, Rita Maiden