Am Rande der Finsternis - Edge of Darkness
Strahlende Zukunft von gestern
Passend zum Weltuntergang: Ein BBC-Thriller über die Machenschaften der Atomindustrie
Der Plutonium-Thriller der 80er war Vorbild für die Neuverfilmung Edge of Darkness mit Mel Gibson, der letztes Jahr als tougher Cop Craven ansehen musste, wie seine Tochter erschossen wird. Zunächst glaubt Craven, der Anschlag habe ihm gegolten, aber bald merkt er, dass Tochter Emma das Ziel war, denn die hat sich mächtig mit der Plutoniumindustrie angelegt und ist auf ein paar düstere Geheimnisse gestoßen.
Mel Gibsons Craven, ein mit Nußknackermimik ausgestatteter Dickkopf, war im Original 1985 als sensible-wütende Figur von Bob Peck dargestellt worden, der sechs Folgen lang in einer BBC-Miniserie den Schweinereien der Atomindustrie auf die Schliche kam und doch nichts daran ändern konnte. Die Musik zur Serie schrieb übrigens Eric Clapton.
Auf 2 DVD ist diese Serie jetzt wieder zu bewundern, die keineswegs altbacken und überholt wirkt. In einigen Extras erfahren wir, was sich Drehbuchautor Troy Kennedy Martin bei der Serie dachte (er wollte ursprünglich eine Serie über den Bergarbeiterstreik schreiben), wieso Martin Campbell (der übrigens auch die Neuverfilmung 2010 drehen durfte) den unbekannten Bob Peck besetzte und warum der sich gegen das ursprüngliche Ende wehrte: Martin als GAIA-Fan wollte, dass sich der Held am Ende in einen Baum verwandelt; "Niemals!" soll Pecks Antwort gewesen sein.
Die Bildqualität ist dem Alter entsprechend, der Ton ebenso (Deutsch und Englisch ohne Untertitel). Und wer wissen will, wie hässlich der Alterungsprozess ausfallen kann, darf sich erschrecken über Ian McNeice, der heute nur noch aus Dopelkinn zu bestehen scheint. Bob Peck, der auch privat offensichtlich brummige Hauptdarsteller, starb 1999 im Alter von 53 Jahren an Krebs.
Victor Lachner
GB 1985 R: Martin Campbell B: Troy Kennedy Martin D: Bob Peck, Joe Don Baker, Charles Kay, Ian McNeice 2 DVD, Extras
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