DRECKSAU

Dirty Detective

Ein schmutziger Bulle in Schottland

Das Cover trügt und lügt. "Von dem Schöpfer von Trainspotting" steht darauf, dabei ist der Autor der Romanvorlage des Films gemeint. Tatsächlich hat Irvine Welsh auch den Roman geschrieben, auf dem Filth beruht. Aber so wie eigentlich der Regisseur Danny Boyle den Erfolg von Trainspotting schuf, fährt hier Regisseur Jon S. Baird die Vorlage an die Wand. Und sowohl Untertitel ("Es ist Zeit, versaut zu sein") wie Covermotiv (ein Bobby reitet ein Schwein) deuten irrig in Richtung grober Komik. Dabei ist es ein Höllenritt, vorne brutal komisch, hinten böse kitschig.
Bruce Robertson (James McAvoy) hat ein Charakterproblem. Der Polizist mobbt seine Kollegen, beschläft deren Frauen, trinkt sich um den ohnehin angeschlagenen Verstand und ermittelt manisch besessen in einem Mordfall, der ihn über die Grenzen der Wahrnehmung in den Wahnsinn führt. Ist das Charakterschwein anfangs noch ein grotesker Großkotzbrocken, so kippt der schmutzige Bulle gegen Ende beinahe erlösend um zur armen Sau. Der Originaltitel Filth bedeutet "Unrat" und ist ein Schimpfwort für die Bullerei.

-w-

Filth GB 2013 R&B: Jon S. Baird K: Matthew Jensen D: James McAvoy, Jamie Bell, Eddie Marsan. Jim Broadbent. E: Interviews, B-Roll, Featurette.