DIE LIEBE IN DEN ZEITEN DER CHOLERA

Latex-Clowns

Mike Newell hat ein schönes Buch völlig verkitscht

Dass einer sein Leben lang auf die Erfüllung seiner Liebe wartet, ist eine schöbe Idee und ein schönes Buch von Garcia-Marquez. Warum der Meister sich nach jahrzehntelangem Sträuben überreden ließ, sein Buch ausgerechnet von Engländern verfilmen zu lassen, bleibt im Dunkeln. Nach diesem Ergebnis allerdings dürfte er nicht noch einmal so leicht zu überreden sein. Die Truppe um den Gefühls-Filmer Mike Newell jedenfalls hat das Buch so vorsichtig angefasst, dass es ihnen dauernd aus der Hand zu fallen droht. Dialoge werden durch Bilder ersetzt, und tiefe Blicke ersetzen tiefe Gedanken. Das alles sieht aus wie eine Telenovela, und die schlechten Latex-Masken der künstlicher vergreisten Schauspieler lassen das alles endgültig in der Lächerlichkeit versinken. In den "Extras" zeigen eine Latte "Deleted Scenes", dass der Film mal eine andere Länge und einen anderen Rhythmus haben sollte.

-vl-

Love in Time of the Cholera USA 2007 R: Mike Newell B: Ronald Harwood nach einem Roman von Gabriel García Márquez K: Alfonso Beato D: Javier Bardem, Giovanna Mezzogiorno, Benjamin Bratt. Extras: Making Of, Deleted Scenes, Musikvideo von Shakira