DEATH RACE

Öl! Blut! Testosteron!

Bleifüße brechen Mädchenherzen und Männernacken

Das ist postmodern: Roger Corman produziert 30 Jahre danach noch mal den Film, den sein neuer Regisseur Paul "Resident Evil" Anderson damals nicht sehen durfte. Death Race ist ein gnadenlos hochgepitchtes Remake des 70er-Trashs "Death Race 2000". Damals veranstalte die zynische Unterhaltungsindustrie der Zukunft Autorennen mit Sträflingen, bei denen es Extra-Punkte für überfahrene Zuschauer gab.
Heute bringen sich die bleifüßigen Gladiatoren in ihren oktanspritzenden Kisten streng kontrolliert und ganz satirefrei bloß gegenseitig um. Der moralische Fortschritt ist begrenzt: Eine Frau gibt den fiesen Möbb, sonstige Frauen kommen auf den Beifahrersitz und zeigen Bauchnabel. Und die Medienkritik verschwindet hinter erstaunlichen Stunts. Am allererstaunlichsten: Das Video-Spiel, nach dessen Verfilmung das aussieht, gibt es gar nicht.
Ein Lichtblick immerhin ist Jason Statham, der Vin Diesel für Fortgeschrittene. Wenn er sich knurrend in seinen waffenstarrenden Rennpanzer schiebt, möchte man als Knabe sofort fast und furious werden. Die Laufzeiten der diversen "ab 18"-Ausgaben differieren etwas. Länger als im Kino sind alle, aber leider erklären die Extras nicht, wer wem was rausschnitt.

wing

USA 2008, DVD + Blu ray. R + B: Paul W.S. Anderson K: Scott Kevan D: Jason Statham, Joan Allen, Ian McShane / Extras: Audiokommentar, Feauturettes