CROSSFIRE

Die letzten Bullen

Ein französischer Polizisten-Film mit asiatischem Einschlag

Der französische Kriminalfilm ging immer schon seine eigenen Wege, neimand hat in Europa so düstere Gangsterdramen gedreht wie Melville. Heute ist der französische Genrefilm einerseits geprägt von Luc Besson und seiner überbordenden Action-Schule, andererseits von der Stilisierung des asiatischen Films. Beides findet sich, in kleinen Dosen, in Crossfire , einem zwei Jahres alten Kinofilm der bei uns nur auf DVD erscheint. Richard Berry, der gerade sein düsteres Gaunerdrama 22 Bullets in die Kinos brachte, spielt einen einsamen, gebrochen alten Cop, der in ein Revier in Südfrankreich versetzt wird, wo es gar nicht nach Südfrankreich aussieht. Sondern nach Industrie, Arbeitslosigkeit, Jugendbanden. Das Revier, in das er versetzt wird, soll in wenigen Monaten geschlossen werden, alle schieben nur noch Dienst nach Vorschrift; oder weniger (nicht nur das erinnert an Carpenters Aussault). In verbissener Humorlosigkeit räumt Berry als neuer Kommandeur im Revier auf und kommt einer großen Verschwörung auf die Schliche, während seine schlampigen Kollegen sich nach und nach daran erinnern, was es heisst, Polizist zu sein und wieder Freude am Job haben.
Dem Film fehlen offensichtlich ein paar Szenen, trotzdem ist er in seiner stilisierten Ernsthaftigkeit recht spannend und erzählt seine Geschichte sehr indirekt. Zwischen Gewalt und Psychologie geht er einen Weg, dem man leider oft ansieht, dass Les Insoumis (O-Titel) nicht viel kosten durfte. Die Extras enthalten ein etwas überspanntes Making of, das leider nicht viel erzählt, neben dem deutschen gibt es einen französischen Ton mit deutschen Untertiteln.

-aco-

Les Insoumis F 2008 R: Claude-Michel Rome B: Olivier Dazat, Claude-Michel Rome D: Richard Berry, Pascal Elbé, Zabou Breitman Extras: Making of