CONTROL
Working Class Hero
Aufstieg und Untergang des Ian Curtis von »Joy Division«
Anton Corbijn begann seine Karriere als Musikfotograf bei Auftritten der Joy Division, einer melancholischen Postpunkband der End-70er. Jetzt beginnt er seine Karriere als Spielfilmregisseur mit einem Porträt des Joy Division-Sängers Ian Curtis, der sich 1980 deprimiert das Leben nahm.
In strengen Schwarzweißbildern und mit von den Schauspielern erschreckend gut nachgespielten Joy Division-Konzerten erzählt Control von einem englischen Kleinbürgerjungen, der als Teenager Drogenexperimente mit Omas Pillen macht, vor dem Schlafzimmerspiegel David Bowie markiert, früh heiratet und dann doch irgendwie Sänger einer neuen Band wird.
Der introvertierte Ian Curtis kommt mit dem Ruhm nicht zurecht, der Arzt (Herbert Grönemeyer) kriegt Curtis' Epilepsie nicht in den Griff, und der Film verweigert sich jeder Heiligenlegende. Curtis scheitert daran, Entgrenzung und Kontrolle zusammen zu bringen, ein normales Familienleben und eine Geliebte, seine düstere Lyrik-Show auf der Bühne und den Zynimus des Business, das einen Spasmus-Anfall als Konzert-Höhepunkt goutiert. Einige Bilder nähern sich bedenklich dem Künstler-Kitsch, die meisten lassen den Zuschauer aber klug im Dunklen. Keiner weiss, was wirklich in Ian Curtis vorging, aber es klingt überzeugend.
-w-
GB/USA 2007 R: Anton Corbijn B: Matt Greenhalgh K: Martin Ruhe. D: Sam Riley, Samantha Morton, Craig Parkinson, Alexandra Maria Lara, Extras: Audiokommentar / 2 Disc Edition: Konzert-Szenen, Interviews, Making Of.
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