BLOOD CREEK

Nazi im Keller

Joel Schumacher dreht inzwischen ganz unten

Eines Nachts steht an Evans Bett ein struppiger Geselle, sein seit Jahren totgeglaubter Bruder Victor. Er wurde zwei Jahre auf einer abgelegenen Farm gefangen gehalten und gequält. Victor drängt Evan, Waffen einzupacken und es den Peinigern heimzuzahlen. Die Farmersleute sind schnell überwältigt, doch es stellt sich heraus, dass diese selbst Gefangene eines unter der Scheune hausenden Nazi-Okkultisten sind. Der kam 1936 auf die Farm, um einen Runenstein zu erforschen. Die Aussicht auf frisches Blut macht den mittlerweile doch recht untot wirkenden Nazi ganz kirre. Er belagert Evan, Victor und die Farmer, die sich gerade noch im Farmgebäude verschanzen konnten. Da der Untote aber auch Meister einer speziellen Form des Kadavergehorsams ist, steht den Belagerten einiges bevor.
Regie-Veteran Joel Schumacher (u.A. Lost Boys, Falling Down ) hat mit Blood Creek für kleines Geld einen soliden Horrorfilm gedreht. Der Film geht ein hohes Tempo, so wie der Nazi-Vampir-Zombie, der mit wehendem Ledermantel des Nachts ums Farmhaus hetzt. Das wird in dunklen, atmosphärischen Bildern erzählt und kommt konsequent ohne Comic-Relief aus. Nicht alles ist immer logisch, doch fleischfressende Zombiepferde sind eine originelle Idee. Die Besetzung besteht weitgehend aus TV-Darstellern, die ihre Sache gut machen. Als Extra gibt's einen ebenso informativen wie unterhaltsamen Audiokommentar vom Regisseur ("No horses were harmed during this movie."). Übrigens passt der deutsche Titel hier inhaltlich fast besser als der englische Originaltitel

Olaf Kieser

Town Creek. USA 2009, R: Joel Schumacher B: David Kajganich K: Darko Suvak D: Henry Cavill, Dominic Purcell, Michael Fassbender, Extras: Audiokommentar