BLINDMAN
Bizzarer Westen
Ein Italo-Western zum Fürchten
Unter den 38 Filmen, die Regisseur Ferdinando Baldi von 1952 bis '88 verantworte, ist nicht einer dabei, den man sich merken müsste. Und in der wahrlich nicht armen Geschichte bizzarer Ideen im Spaghetti-Western nimmt diese hier eine Sonderstellung ein: der Revolver-Held ist blind. Der 1971 entstandene Italo-Western Blindman ist ein gutes Beispiel dafür, was für ein ärmliches Genre das war: schlechte Schauspieler, keine Zeit für Handwerk, alberne Geschichten, viel Brutalität. Hier geht's um 50 (meist nackte) Weiber, um die sich Gut und Böse kloppen. Es fällt schwer, zu entscheiden, was mehr nervt: der vollkommen untalentierte Held (Tony Anthony), die miese Regie, das falsche Licht, der schlechte Schnitt. Das alles ist filmhistorisch durchaus interessant (wozu Italiener fähig sind, wenn man sie mit US-Geld füttert), als Film ist es eine Qual, schlimmstes C-Kino. Das beste, was sich über den Italo-Western sagen läßt: er hat Clint Eastwood und Sergio Leone groß gemacht. Die dann ja auch fluchtartig das Genre verließen.
Alex Coutts
Blindman - Der Vollstrecker 1 DVD, Dolby 2.0, Deutsch / Italienisch / Englisch mit deutschen Untertiteln, 102 Min. (ca. 5 Min. restauriert), Bildformat 2,35:1.
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