DIE WELT IN 10 MILLIONEN JAHREN
30 Jahre Endzeit
Hier beginnt die Mainstream- Geschichte der Adult Animation
Die Geschichte ist unoriginell und wirr: nach einem Atomkrieg hautīs die Menschen fast vom Planeten, es überleben schauerliche Mutanten und lieblich alberne Elfenwesen und Zauberer (der O-Titel war "Wizards"). Die kloppen sich fortan, weil die Bösen die Weltherrschaft wollen.
Nach Fritz The Cat hatte der Animator Ralph Bakshi genug Ressourcen und ein bisschen Geld, um sich diesen Film zu gönnen. Er besorgte sich Zeichner, noch mehr Geld - und hätte den Film doch beinahe vergeigt, weil ihm zwischendurch das Geld ausging. In seiner Not ließ er wichtige Szenen einfach weg oder benutzte Archiv-Material, dass er zeichnerisch "übermalte". Diese Rotoskopie-Verfremdung kam erstaunlich gut an und wurde auch für Bakshis folgenden Riesenflop Herr der Ringe wieder verwendet. Mit seiner Unentschlossenheit zwischen barbusiger Feenromantik und finstere Nazi-Symbolik (die Bösen laufen wirklich mit Hakenkreuzen herum) ist Die Welt in 10 Millionen Jahren bis heute einer der interessantesten schlechten Filme aller Zeiten.
Mit dickem Booklet, das die Geschichte Bakshis und seiner Filme erzählt, sowie einem langen Bakshi-Interview bringt Koch Media den Film in sehr guter Bildqualität jetzt heraus.
-aco-
Wizards. USA 1977. R & B: Ralph Bakshi Extras: Booklet, Interview, Bildergalerie, Audiokommentar
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