AO - DER LETZTE NEANDERTALER

Im Anfang war die Flöte

Palġokitsch-Kino mit Momenten

Eigentlich macht Jacques Malaterre ja Dokumentarfilme und hat die Menschheitsgeschichte schon mehrfach bearbeitet. Jetzt fängt er als Spielfilmregisseur noch mal ganz von vorne an. Nach einem in Frankreich gut verkauften Roman lässt er einen vereinsamten Neandertaler in 80 Minuten von Sibirien nach Spanien wandern, den überall herumwuselnden modernen Cro Magnon-Menschen eine schöne Gefangene klauen, das Knochenflötensolo erfinden und mit ihr eine kulturübergreifende Patchwork-Familie bilden.
Das geht soweit symbolisch ganz in Ordnung und ist ziemlich auf der Höhe der Wissenschaft, aber leider kriegt der grunzende Urmensch ein schamanisch dazwischen quasselndes Voiceover, und seine Beutefrau muss sogar entdecken und es auch noch aussprechen, dass Ao trotz seiner Augenwülste ein Netter ist, der der Natur näher steht als der kannibalistische Mensch. Bäh.
Dagegen hilft auch nicht, dass sie ihm Malen mit Fingerfarben beibringt und großherzig über seine dicke Nase hinwegsieht.

-w-

F 2010. DVD/Blu ray. R: Jacques Malaterre B: Michel Fessler, Philippe Isard, Marc Klapczynski, Jaques Malaterre K: Sabine Lancelin D: Simon Paul Sutton, Aruna Shields