Der letzte Angestellte

Überstunden

Ein deutscher Gruselschocker

Es gibt immer jemanden, an den man die Drecksarbeit delegieren kann. Jemanden wie den Juristen David (Christian Berkel), der Frau und Sohn versorgen muss und nach längerer krankheitsbedingter Arbeitslosigkeit verzweifelt einen Job sucht. Für den windigen Dr. Manz soll er eine insolvente Werbeagentur abwickeln. Trotz gewisser Bedenken macht David sich an die Arbeit. Zunächst geht alles glatt, doch dann gerät er an eine Angestellte, die sich anscheinend sogar über ihren Tod hinaus total mit der Agentur identifiziert und dem Liquidator arg zusetzt.
Genre- und Horrorfilme aus Deutschland haben immer noch Exotenstatus. Erfreulich, dass gerade das oft betuliche ZDF die Produktion eines Horrorfilms mit Geld unterstützte. Das Ergebnis revolutioniert das Genre nicht, ist aber ansehnlich. Regisseur und Autor Alexander Adolph hat sich klar von japanischen Horror- und Geisterfilmen, inspirieren lassen und zeigt, dass menschenleere Großraumbüros sehr gruselig sein können. Schocks und Einfälle sind gelungen, andere entsprechen eher dem üblichen Genre-Standard. So vertraut Adolph gegen Ende dann auch mehr auf Blut und Splatter als auf Doppelbödigkeit. Spannend ist es aber allemal.

-ok-

D 2010 R & B: Alexander Adolph K: Jutta Pohlmann D: Christian Berkel, Jule Ronstedt, Bibiana Beglau E: Trailer