A GUN FOR JENNIFER
Faster, Pussycat, kill!
Punk-Kino aus den 90ern: Frauen machen Männer kalt
So geht das: Die Idee stammt von Deborah Twiss, die den Film auch produzierte. Das Drehbuch schrieb Deborah Twiss, und die Hauptrolle spielte sie auch gleich noch. Trotzdem steht auf dem Cover der DVD-Ausgabe "Todd Morris - A Gun for Jennifer".
Morris war 1996 der Lebensgefährte von Twiss und inszenierte dieses Rape & Revenge-Movie, wobei seine Regie mindestens so fürchterlich ist wie der Schnitt, die Kameraführung und die Lichtsetzung.
Wie die Genrevorbilder I spit on your Grave oder Ms. '45 handelt A gun for Jennifer von der Rache vergewaltigter Frauen. Allerdings findet hier gar keine Vergewaltigung statt, weil die Kerle schon vorher abgeschlachtet werden. Der Rest des Film besteht aus Dialogen der Mörder-Frauen und einem erbärmlich schlechten Sub-Plot, der von den ermittelnden Detectives handelt.
Der Film ist eher als Dokument später Trash-Kultur und -atmosphäre interessant, was aber aufgrund der grottenschlechten Kopie nicht richtig funktioniert. Er hat eine erstaunlich gute deutsche Synchronisation und ein langes Interview mit Deborah Twiss, die davon erzählt, wie sie damals in New York in einem Striptease-Schuppen arbeitete und dabei jene Gewaltphantasien entwickelte, die der Film feiert. In seiner rohen Hilflosigkeit und trotz seiner Lust an drastischen Close-ups erinnert A gun for Jennifer mehr an das 60er-Kino des Russ Meyer als an seine bösen und verstörenden Genre-Vorbilder.
-thf-
USA 1996 R: Todd Morris B: Todd Morris, Deborah Twiss K: Joe di Gennaro, Eliot Rockett, David Tumblety D: Deborah Twiss, Benja Kay, Rena Alberta, Extras: Interview mit Deborah Twiss.
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