ABSURDISTAN

Feuchtgebiete

Ein wunderliches Dorf und eine junge Liebe

Irgendwo auf halbem Weg nach Samarkand hat der deutsche Veit Helmer Schauspieler aus 18 Ländern versammelt, um aus einer wahren Geschichte ein Märchen zu machen. Anfangs faulenzen die Männer des abgelegenen Dorfes osmanisch herum und die Frauen tun alle Arbeit. In vielen komischen Szenen entfaltet sich eine absurde Idylle, fast wie in einem alten Stummfilm. Aber dann versiegt der Dorfbrunnen und ein junges Liebespaar kann nicht vor der Hochzeit gemeinsam baden, wie es die Prophezeiung vorsah. Die Frauen treten, angeführt von der staubigen Braut, in den Sexstreik, um die Männer zur Reparatur zu drängen. Der Kampf der Geschlechter eskaliert, ein Grenzzaun läuft mitten durchs Dorf. Aber dann findet der Bräutigam eine Quelle und alles wird gut. Sogar moderne Duschen werden gebaut, wo früher die Bäckerinnen den Teig noch mit den Füßen kneteten.
Tatsächlich brachte Helmers Filmcrew die ersten Duschen an seinen Drehort. Tatsächlich gab es mal einen Sexstreik für Wasser in der Türkei. Und tatsächlich hat die zentrale Romanze sehr schöne Stellen. Nur passen die Teile nicht ganz zusammen. Ist es eine zivilisationskritische Parabel? Ein Fest für urtümliche Originale? Mehr Lysistrata oder eher Tati?

-w-

D 2008. R: Veit Helmer B: Gordan Mihic, Zaza Buadze, Ahmet Golbol K: George Beridze D: Maximilian Mauff, Kristina Malérová, Nino Chkheidze. Extras: Making of, Interview, Entfallene Szenen.